Innovative Technologien
Die Deutsche Bahn entwickelt stetig innovative Technologien des Schall- und Erschütterungsschutzes. Im Rahmen des Konjunkturprogrammes des Bundes können viele dieser Technologien in den nächsten Jahren auf ihre Praxistauglichkeit untersucht werden. Auf der Ausbaustrecke Emmerich–Oberhausen kommen einige dieser innovativen Maßnahmen bereits zum Einsatz. Ihre schallmindernde Wirkung ist in den nun für den dreigleisigen Ausbau erstellten Schalltechnischen Untersuchungen mangels Zulassung nicht berücksichtigt worden.

Bei Schienenstegdämpfern handelt es sich um ummantelte Resonanzkörper, die in kurzen Abständen direkt an beiden Seiten des Schienenstegs montiert werden und die Schwingungen des Gleises dämpfen, die bei der Überfahrt durch den Zug entstehen. Bei der sogenannten Schienenstegabschirmung ummanteln kleine, hochgradig absorbierende Lärmschutzwände die Schiene und verhindern so die Ausbreitung des Luftschalls, indem sie die Schwingungsenergie durch Reibung in Wärme umwandeln. Da diese Maßnahmen derzeit noch erprobt werden, sind sie bislang nicht in den Richtlinien festgehalten und finden im Rahmen einer schalltechnischen Untersuchung keine Berücksichtigung.
Neuartige Verbundstoffbremsen
Für das Ziel eines möglichst leisen Verkehrsträgers Schiene liegt ein besonderer Fokus auch auf der Lärmvermeidung an der Quelle. So sind die neuen Fahrzeuge des Personenverkehrs bereits schalltechnisch optimiert. Mit dem Einsatz von neuartigen Verbundstoffbremsen wie der Komposit-Bremssohle (K-Sohle) oder der LL-Sohle (Abkürzung für „low noise, low friction“ – wenig Lärm, niedriger Abrieb) lassen sich nun auch die Schallemissionen bei Güterzügen wesentlich reduzieren. Diese „Flüsterbremsen“ verhindern das Aufrauen der Räder und mindern so das Vorbeifahrgeräusch von Güterzügen um rund zehn Dezibel, was als Halbierung des Lärms empfunden wird.

Neue Wagen werden von der Bahn seit 2001 grundsätzlich mit der neuen Bremstechnik ausgerüstet. Das zum Fahrplanwechsel 2012/2013 von der DB Netz AG eingeführte lärmabhängige Trassenpreissystem schafft zudem Anreiz zur Umrüstung und zum Einsatz leiser Güterwagen: Künftig wird auf die regulären Trassenentgelte ein Aufschlag erhoben, wenn in einem Güterzug nicht überwiegend "leise" Güterwagen eingestellt sind. Zusätzlich erhalten Güterwagenhalter, die einen vorhandenen Güterwagen von lauter auf leise Technik umrüsten, einen laufleistungsabhängigen Bonus beim Einsatz eines umgerüsteten Güterwagens auf dem Streckennetz der Deutschen Bahn.