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Planfeststellungsabschnitt 3.3

Geplante Maßnahmen

Der rund 4,5 Kilometer lange Planfeststellungsabschnitt (PFA) 3.3 beginnt etwa 250 Meter vor dem Bahnübergang „Kerstenstraße“. Er führt durch Emmerich-Praest, verläuft anfangs parallel zur Bundesstraße B 8 nördlich des Biener Altrheins und endet hinter dem Emmericher Ortsteil Vrasselt. Bis auf Höhe des Neubaugebiets „Praestsches Feld“ ist das neue dritte Gleis in Blickrichtung Emmerich südlich der vorhandenen Gleise vorgesehen. Im anschließenden Bereich des Stadtteils Vrasselt bis zum Abschnittsende wird das Gleis aufgrund geringerer Bebauung nördlich der vorhandenen Trasse angeordnet.

Im PFA 3.3 ist im Zuge des Ausbaus vorgesehen, alle sieben Bahnübergänge (BÜ) zu beseitigen und überwiegend durch neue Brückenbauwerke zu ersetzen. Sie führen den Straßen- oder Fußgänger- und Radverkehr entweder über oder unter den Gleisen hindurch. Vorgesehen sind eine Straßenüberführung (SÜ), die den Straßenverkehr über die Gleise führt, zwei Eisenbahnüberführungen (EÜ), die den Straßenverkehr unter den Gleisen hindurchführen und eine Eisenbahnüberführung für Fußgänger und Radverkehr (EÜ(F)):

  • SÜ „Baumannstraße“: Die SÜ „Baumannstraße“ dient als Ersatz für den BÜ „Kerstenstraße“. Sie wird jedoch parallel in einem gesonderten Baurechtsverfahren behandelt.
  • EÜ(F) „Sulenstraße“: Als Ersatz für den gleichnamigen BÜ „Sulenstraße“ wird eine Eisenbahnüberführung für Fußgänger und Radverkehr gebaut. Das Bauwerk wird mit einer Höhe von 2,5 Metern und einer Weite von 6 Metern gebaut und verfügt über barrierefreie Rampen, die auch eine einfache Querung zum Beispiel mit dem Fahrrad oder Kinderwagen ermöglichen.
  • EÜ „Praestsches Feld: Als Ersatz für die BÜ „Raiffeisenstraße“ und „Von-der-Recke Straße“ wird eine Eisenbahnüberführung mit einer Höhe von 4,5 Metern und einer  Weite von rund 13,7 Metern gebaut. Die EÜ bietet Platz für die zweispurige Straße sowie einen Geh-/Radweg.
  • EÜ „Broichstraße“: Als Ersatz für den BÜ „Broichstraße“ ist eine Eisenbahnüberführung als Stahlbetonrahmenbauwerk vorgesehen – mit den gleichen Abmessungen wie bei der EÜ „Praestsches Feld“.

Der BÜ „Grüne Straße“ wird durch den Ausbau des Seitenwegs vom Auweg zur Hueskampstraße ersetzt. Der BÜ „Schwarzer Weg“ wird ersatzlos aufgehoben. Durch die neuen Brückenbauwerke kann die Bahnstrecke künftig jederzeit gequert werden; Wartezeiten an geschlossenen Bahnübergängen gehören damit der Vergangenheit an.

Am Haltepunkt Praest werden die beiden bestehenden durch neue Bahnsteige ersetzt. Die neuen Bahnsteige sind rund drei Meter breit und weisen eine Höhe von 76 Zentimetern über Schienenoberkante auf, wodurch ein bequemer Einstieg ermöglicht wird. Der Zugang erfolgt über die neue EÜ(F) „Bahnhofstraße“ und ist künftig über Treppen und barrierefrei über Rampen möglich.

Die beiden Außenbahnsteige werden um rund 150 Meter nordwestlich in Richtung Emmerich verschoben. Das zukünftige Mittelgleis bleibt ohne Bahnsteig. Die vorgesehenen Bahnsteige sind ebenfalls über barrierefreie Bahnsteigzugänge und eine Treppenanlage erreichbar. Zum jeweils gegenüberliegenden Bahnsteig gelangt man künftig durch die neue Eisenbahnüberführung für Fußgänger und Radverkehr, die als Ersatz für den BÜ „Sulenstraße“ dient.

Östlich des heutigen Bahnübergangs "Broichstraße" wird eine neue Eisenbahnüberführung gebaut; der Straßenverkehr wird künftig unter den Gleisen hindurchgeführt.

Schallschutzmaßnahmen

In diesem Abschnitt sind insgesamt rund acht Kilometer Schallschutzwände in Blickrichtung Emmerich nördlich und südlich der Gleise sowie zwischen den Gleisen vorgesehen. Ihre Höhe variiert zwischen zwei und vier Metern, jeweils ab Schienenoberkante gemessen. Die Wände werden auf der dem Gleis zugewandten Seite hoch schallabsorbierend ausgebildet. So wird der auftreffende Schall nicht reflektiert, auch Mehrfachreflexionen zwischen vorbeifahrendem Zug und Schallschutzwand sind damit ausgeschlossen.

Als weitere aktive Schallschutzmaßnahme ist das „Besonders überwachte Gleis“ (BüG) vorgesehen: Durch regelmäßiges Messen und Schleifen der Schienen können die Lärmemissionen dauerhaft um drei Dezibel reduziert werden. Das Besonders überwachte Gleis ist im PFA 3.3 auf einer Gesamtlänge von etwa fünf Kilometern geplant.

Für rund 270 Wohneinheiten, bei denen die Schallpegel trotz der beschriebenen aktiven Maßnahmen überschritten werden, ist zusätzlich passiver Schallschutz vorgesehen. Hierbei handelt es sich um schalltechnische Verbesserungen an Gebäuden, wie beispielsweise den Einbau von Schallschutzfenstern.

Erschütterungsschutz

Im Ortsbereich von Berg, Praest und Vrasselt sind zum Schutz der Wohnbebauung Maßnahmen des Erschütterungsschutzes geplant. Auf einer Länge von circa vier Kilometern ist der Einbau von sogenannten besohlten Schwellen vorgesehen. Diese speziellen Betonschwellen mit einer elastischen Kunststoffbeschichtung verringern die Weiterleitung von Schwingungen in das Schotterbett. So wird die Übertragung in den Untergrund und damit auch in benachbarte Objekte vermindert. An den beiden bestehenden Gleisen werden die besohlten Schwellen zudem nachgerüstet. Im Ortsbereich Praest wird zusätzlich das neue Gleis in einem speziellen Schottertrog installiert, der einen weiteren Schutz vor Erschütterungen bietet.

Baustellenlogistik und Bauablauf

Im PFA 3.3 fallen insgesamt circa 52.000 Kubikmeter Oberboden und rund 43.000 Kubikmeter überschüssige Bodenmaterialien an - das entspricht etwa 3.200 Güterwaggons. Soweit es die mechanischen Bodeneigenschaften zulassen, werden diese Materialien erneut auf der Baustelle, zum Beispiel für Unterbau, Hinterfüllungen sowie für Rekultivierungs- und Landschaftsgestaltungsmaßnahmen, eingesetzt. Alle nicht wieder verwendbaren Materialien werden nach den gesetzlichen Richtlinien getrennt, sortiert und gemäß den abfallrechtlichen Vorschriften entsorgt.

Der Bau des dritten Gleises soll unter Aufrechterhaltung des Bahnbetriebes erfolgen. Bereits im Vorfeld der Streckenbaumaßnahmen ist der Bau der neuen Brückenbauwerke vorgesehen. Dadurch profitiert die örtliche Bevölkerung bereits frühzeitig von der Beseitigung der Bahnübergänge.

Der Transport der Baustoffe erfolgt nicht nur auf dem Schienenweg, sondern auch per Lkw über die Straße. So kann der Bahnbetrieb auch während der Bauarbeiten sichergestellt werden. Vollständige Straßen- und Streckensperrungen bleiben auf wenige Ausnahmen begrenzt.

Während der Bauzeit werden Baustelleneinrichtungsflächen sowie Baustraßen angelegt. Nach Abschluss der Arbeiten werden diese in das öffentliche Straßen- und Wegenetz integriert oder vollständig zurückgebaut. Beeinträchtigungen für die Anwohner und den Verkehr lassen sich dabei nicht vollständig vermeiden, werden jedoch auf das unbedingt notwendige Maß reduziert.

Hinweis: Die hier dargestellten Maßnahmen geben den derzeitigen Stand der eingereichten Planung wieder. Im Laufe des Planfeststellungsverfahrens können sich Änderungen ergeben.